Kommunalwahlen im Blick / Heftige Kritik an den Grünen / FDP lehnt Ampel im Land ab
Die FDP im Kreis Rottweil hat bei ihrer jüngsten Mitgliederversammlung in Schramberg einen neuen Kreisvorstand gewählt. Der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais erhielt dabei erneut einstimmig das Vertrauen der Mitglieder als Vorsitzender. In seinem Rechenschaftsbericht ging der Rottweiler auf den starken Mitgliederzuwachs in den vergangenen zwei Jahren ein. „Vor allem freut mich, dass anders als bei anderen Parteien viele Leute um die 30 Jahre bei uns mitmachen und sich aktiv einbringen,“ sagte Karrais.
Mit Blick auf die politische Lage ging Karrais auf die Diskussion zum Heizungsgesetz aus dem Hause Habeck ein. „Wir haben das Gesetz als FDP vom Kopf auf die Füße gestellt. Jetzt haben wir ein Regelwerk, das mit Sinn und Verstand die Wärmewende angeht. Vor allem das bei uns häufige Heizen mit Holz bleibt erlaubt, anders als die Grünen das wollten“, erklärte der Klimapolitiker.
Die Beteiligung an der Ampel im Bund wurde auf der Versammlung von einigen Mitgliedern kritisch gesehen. „Es gibt leider keine Bündnisoption ohne die Grünen und die sind das Problem. Mit der SPD arbeiten wir hervorragend und professionell zusammen. Bei den Grünen stößt unsere Realpolitik jedoch auf ideologische Verblendung“, sagte der Abgeordnete scharf. „Bei den Wolken-Kuckucksheim-Fantasien dieser Partei braucht man sich nicht wundern, dass sich viele Menschen frustriert von der Politik abwenden. Da müssen wir als FDP Flagge mit vernünftiger Politik zeigen“, ergänzte der bisherige Stellvertreter Simon Ketterer. Aus diesem Grund, so Landespolitiker Karrais, stehe die FDP im Landtag nicht mehr für eine Ampelkoalition zur Verfügung, sollte demnächst ein Nachfolger von Ministerpräsident Kretschmann zu wählen sein. „Das Bildungssystem ist an die Wand gefahren, der Wirtschaftsstandort schwächelt unter dem Ökodirigismus und dringende Reformen werden nicht angepackt. Da stellen wir uns lieber einer Neuwahl“, so Karrais.
Matthias Essel, der neu als Stellvertretender Kreisvorsitzender in den Vorstand gewählt wurde, lobte hingegen einige Ampelprojekte, wie das Fachkräfteeinwanderungsgesetz. „Endlich können wir gezielt Leute ins Land holen, die wir hier auch gebrauchen können“, so der Optikermeister. Andreas Heid rief den Jahrestag des Volksaufstands in der DDR in Erinnerung und verwies mit Blick auf jüngste Stimmzuwächse der „Rechtsaußenpartei“ darauf, dass Demokratie nicht vom Himmel gefallen sei, sondern ständiger Erneuerung bedürfe.
Jetzt heiße es sich voll auf die Kommunalwahlen zu konzentrieren, gab Karrais zum Abschluss einen Ausblick. „Wir wollen möglichst breit antreten und auch neue Mandate erzielen. Die bisherigen Wahlergebnisse geben das alle mal her“, motivierte der frisch gewählte Vorsitzende die Mitglieder ans Werk zu gehen.
Bei den weiteren Wahlen wurden Pauline Manigk als Schatzmeisterin sowie Lorenzo Schmiedke (Sulz) und Josef Rack (Rottweil) als Stellvertreter bestätigt. Der Vorstand wird durch die Beisitzer Maximiliane Scheidel (Rottweil), Felix Michalke (Sulz), Dieter Rinker (Oberndorf), Dieter Kleinmann (Rottweil), Andreas Heid (Dornhan), Tobias Lehmann (Schramberg), Denis Bendigkeit (Schramberg), Simon Ketterer (Tennenbronn) und Chris Wild (Bösingen) komplettiert.
Bild: Ein Teil des neu gewählten Vorstandsteams v.l. Andreas Heid, Chris Wild, Maximiliane Scheidel, Matthias Essel, Daniel Karrais, Pauline Manigk, Lorenzo Schmiedke, Tobias Lehmann (Foto: FDP)