FDP-Politiker besuchen aufstrebenden Stahlhändler Bucher Stahl

Zimmern o. R.. Politische Stippvisite beim regionalen Mittelstand: Der Bundestagsabgeordnete Dr. Marcel Klinge und der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais besuchten kürzlich die Bucher Stahlhandel GmbH. Die beiden FDP-Abgeordneten wurden von Geschäftsführer Erwin Sali und dessen langjährigem Vorgänger Rudolf Ketterer durch das 1901 gegründete Unternehmen geführt.

Aktuell beschäftigt Bucher Stahl 130 Mitarbeiter. Im Zimmerner INKOM sind seit 2013 das Lager sowie das Logistik- und Bearbeitungszentrum angesiedelt. Hier entsteht gerade auch ein neues Büro­gebäude, ein Teil ist fertig dort ist die Verwaltung bereits im Oktober 2018 eingezogen, so dass das gesamte Unterneh­men an einem Standort beheimatet ist.

“In Zimmern haben wir eines der bedeutendsten Stahlhandelslager gebaut”, erklärt Ketterer beim Betriebsrundgang. Bei Bucher Stahl seien die modernsten Regalanlagen für Bleche zu fin­den. Zudem setze man stark auf Automatisierung und habe in ein innovatives Logistikprogramm investiert. „Unsere Kunden werden just in time beliefert. Wir fahren im Schnitt 200 Kunden pro Tag mit 22 eigenen LKW an“, so Ketterer.

Doch genau dafür sind gute politische Rahmenbe­din­gungen nötig. Hier sieht Erwin Sali im persön­lichen Austausch mit den beiden Politikern einiges an Verbesserungs­potential. Eine große Be­lastung seien die wachsende Bürokratie und die extreme Langsamkeit bei politischen Entschei­dungs­findungen. Deutschland müsse aufpassen, international nicht ins wirtschaftliche Abseits zu geraten. Auch die europäische Zusammenarbeit müsse besser werden: „Statt immer an der EU herum zu nörgeln muss die Politik den Mut aufbringen, Europa auf die Zukunft vorzube­reiten. Sachverstand, Vernunft und Argumente müssten wieder mehr Geltung erhalten als partei­politisches Lagerdenken“, fordert Sali.

Marcel Klinge, Mitglied im Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestages, pflichtet Sali bei: „Der Mount Everest der Bürokratie steht in Deutschland und er wächst. Überregulierung und immer neue Dokumentationspflichten machen unseren Betrieben das erfolgreiche Wirtschaften schwer.“ An anderer Stelle tue sich indes deutlich zu wenig, etwa bei der Digitalisierung und der Bekämpfung des Fachkräftemangels. „Für viele Mittelständler ist das bereits ein existenzge­fährdendes Problem, denn es fehlen nicht nur gut ausgebildete Facharbeiter, auch für einfache Arbeiten finden unsere Unternehmen kaum mehr Personal.“ Die Bundesregierung müsse hier viel entschlossener und schneller handeln und „auch endlich damit aufhören, EU-Verordnungen unnötig zu verschärfen”, kritisiert Klinge. Dem pflichtet der Landespolitiker Karrais bei: „Auch im Land wird lieber Wohlstand verwaltet und durch überbordende Auflagen gefährdet.“ Als Beispiel sieht Karrais den Streit um die Reform der Landesbauordnung. „Die CDU kommt in der Regierung mit ihrem Partner auf keinen grünen Nenner. Die von der CDU versprochenen Verbesserungen haben bis heute keinen Einzug in das Gesetzesblatt gefunden,“ ärgert sich der Rottweiler.

Positiv sei, dass die Bucher Stahlhandel GmbH keine Auswirkungen auf die von der USA und China anhaltenden Handelsschwierigkeiten spüre. „Wir importieren ca. 90 Prozent unserer Ware innerhalb der EU, somit sind wir in keiner Weise auf China oder die USA angewiesen“, stellt Sali erleichtert fest. Zudem sei Bucher Stahl ein Familienunternehmen. „Wie haben seit über 100 Jahren eine treue Kundschaft, die uns sehr wichtig ist und für die wir auch in den kommenden Jahrzehnten beste Qualität und besten Service bieten wollen“, resümiert Ketterer.