Rottweil. Im Straßenverkehr sind Unfälle an der Tagesordnung. 2018 kamen dabei in den Kreisen Freudenstadt, Tuttlingen, Schwarzwald-Baar, Zollernalb und Rottweil 46 Menschen ums Leben. „Viele Unfälle passieren aufgrund von Fehleinschätzungen, die durch sinnvolle Verkehrserziehung vermeidbar gewesen wären. Wir wollen die Zahl der Unfälle und vor allem der Verkehrstoten durch Prävention möglichst stark reduzieren,“ erklärte hierzu der Vorsitzende der Verkehrswacht Rottweil Arthur Rieger beim Besuch des FDP-Landtagsabgeordneten Daniel Karrais.
Rieger, der selbst Polizist ist, wies auf die Wichtigkeit der Arbeit der Deutschen Verkehrswacht hin. „Wir übernehmen neben der Ausbildung für junge Verkehrsteilnehmer weitere wichtige Präventionsmaßnahmen zur Unfallverhütung. Gerade junge Fahrer sind sich über die Leistung ihrer Fahrzeuge gar nicht bewusst, gerade in der heutigen Zeit, wo Autos immer leistungsstärker werden“, erklärt der Vorsitzende. Darum kümmere sich die Verkehrswacht vor allem um die Verkehrserziehung junger Menschen, wie mit den für Grundschüler verpflichtenden Fahrradführerscheinen. „Fahrsicherheitstrainings bieten wir für alle Altersklassen an. Mit 1.700 Teilnehmern im letzten Jahr kommt das auch gut an,“ berichtet Rieger stolz. Darüber hinaus gebe es auch Spezialtrainings, wie für Pedelec-Fahrer oder das Fahren mit Wohnwagenanhängern.
Die Prävention von Unfällen durch Aufklärung ist eines der obersten Ziele der landesweit 8.000 Mitglieder der Verkehrswacht. Darum sei man auch regelmäßig auf Stadtfesten und bei Schulveranstaltungen vertreten. Dort zeige man unter anderem in einem Überschlagssimulator, wie man sich aus einem auf dem Kopf liegenden Auto befreien kann. Auch ein echter Unfallwagen eines jungen Fahrers, der beim Aufprall auf einen Baum ums Leben kam, wird gezeigt, um mögliche Folgen eines Unfalls aufzuzeigen. „Vielen Leuten ist gar nicht klar, welche Kräfte bei einem Zusammenstoß schon bei relativ niedrigen Geschwindigkeiten wirken,“ berichtet Rieger von den Reaktionen der Besucher. Damit spielt er auch auf die vielen Unfälle an, die aufgrund nicht angelegter Sicherheitsgurte zu schweren Verletzungen führten.
Der FDP-Politiker Karrais begrüßt den Einsatz der Verkehrswacht-Mitglieder und merkt augenzwinkernd an, dass er selbst seinen Fahrradführerschein in der Verkehrswacht Rottweil gemacht habe. „Das hat auf jeden Fall etwas gebracht, sowohl als Kind als auch beim Autoführerschein,“ bestätigt er die Arbeit der Ehrenamtlichen.
„Dank dieser Sicherheitstrainings und anderer Maßnahmen, wie sichereren Autos, Fahrradführerschein sowie Senkung der Alkoholgrenze können wir jedes Jahr weniger Verkehrstote verzeichnen. Diese Zahl ging seit 1970 bundesweit um 85 % zurück, die Zahl der Verletzten sank um etwa ein Drittel“, unterstrich der Ehrenvorsitzender Gerd Schneckenburger. Die Verkehrswacht finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge und Zuschüsse von Bund, Land und Kommune. „Leider ist die Verkehrswacht nicht so im Fokus, wie wir uns das wünschen würden. Gerade neue Mitglieder sind wichtig, um die Manpower und das finanzielle Fundament zu sichern“, gab der Schatzmeister Hans-Dieter Wölk zu bedenken. Insgesamt hat die Verkehrswacht Rottweil ca. 160 Mitglieder. Die Verkehrswacht Baden-Württemberg erhielt insgesamt 220.000 Euro Zuschüsse vom Landesministerium für Inneres. „Die Verkehrswacht hat mehr Anerkennung verdient und muss auch in Zukunft zur Aufrechterhaltung Ihrer Arbeit Geld vom Land bekommen“, ist der Haushaltspolitische Sprecher der FDP/DVP Fraktion Daniel Karrais überzeugt.