Aden und Karrais fordern Landesregierung zum Handeln auf / Modellflug-Demo in Stuttgart
Modellflieger wie diese könnten bald zur Rarität werden, wenn die geplante Verordnung so kommt… (Foto: FDP, bei der Demo)
Stuttgart/Kreis Rottweil. Für die Modellflieger im Kreis gibt es Grund zur Sorge. Eine neue Verordnung des Bundesverkehrsministeriums soll vor allem die Nutzung von Drohnen durch Laien reglementieren und teilweise auch unterbinden. Nach der neuen Verordnung ist beispielsweise das Fliegen von Drohnen über bewohntem Gebiet nur noch eingeschränkt möglich und für schwerere Geräte benötigt der Steurer einen Kenntnisnachweis. „Das sind sinnvolle Regelungen hinsichtlich der Persönlichkeitsrechte und der öffentlichen Sicherheit“, wie der FDP-Landtagsabgeordnete Gerhard Aden befindet.
Der laienhafte Umgang mit Drohnen sei laut Berichten des Verkehrsministeriums in den letzten Jahren zu einem zunehmenden Problem geworden, auch weil mit Kameras bestückte Fluggeräte zum Filmen über Privatgrundstücken genutzt worden seien. Daher sah sich das Ministerium gezwungen einzuschreiten.
„Leider trifft man mit der Verordnung nicht nur Amateure, sondern auch Modellflieger, die verantwortungsvoll mit ihren Modellflugzeugen umgehen und ihr Hobby von der Pike auf erlernt haben“, erläutert der Abgeordnete Aden ein Problem, das mit der Neuregelung einhergeht. Denn diese umfasse auch eine generelle Flughöhenbeschränkung auf 100 Meter außerhalb von ausgewiesenen Modellfluggeländen. „Was sich nach viel anhört, bedeutet für viele passionierte Modellflieger, das aus für ihr Hobby“, pflichtet Adens Referent Daniel Karrais bei, dem das Modellfliegen vom Elternhaus in die Wiege gelegt wurde. Vor allem für Steurer von Segelflugmodellen, die oft an wilde Hänge gingen um den Hangaufwind zu nutzen, sei ein sinnvolles Betreiben des Modellflugsports nicht mehr möglich. „Beim Fliegen am Hang kommt man sehr schnell über die erlaubte Flughöhe hinaus. Darunter macht es aber einfach keinen Spaß“, wie Karrais erklärt.
Die geplante Verordnung nahmen Aden und Karrais zum Anlass gemeinsam mit dem verkehrspolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Jochen Haußmann, einen Antrag im Landtag zu stellen. Darin werde die Regierung aufgefordert zu berichten, wie sie zu den Neuerungen steht und sich im Bundesrat für die Modellflieger im Land zu verwenden. Auf das Thema aufmerksam gemacht hatte der frühere Rottweiler Matthias Schmid, der jetzt Vorsitzender der studentischen Modellfluggruppe AkaModell an der Uni Stuttgart ist.
Schmid war es auch, der auf dem Stuttgarter Schlossplatz eine Demonstration organisierte, um bei der Politik auf das große Ärgernis für die Modellflieger hinzuweisen. Die FDP-Politiker Haußmann, Aden und Karrais schlossen sich der Demo an und kamen mit den Betroffenen ins Gespräch. Dabei zeigte sich viel Unverständnis für die geplante Überregulierung unbescholtener Modellflieger.
„Man könnte definitiv eine Regelung finden, die das Ziel höherer Sicherheit erfüllt, aber die Modellflieger, nicht dermaßen stark einschränkt“, ist FDP-Mann Aden sicher, der auf einen früheren Verordnungsentwurf anspielt, der aber vom Verteidigungsministerium kassiert worden sei. Die FDP-Fraktion im Landtag wartet nun auf die Stellungnahme der Regierung und wird je nachdem, wie diese ausfällt, dann weitere Schritte unternehmen.