Karrais: „Dürfen Eigentümer und Mieter nicht überfordern“ / Kommunale Energieversorger brauchen Unterstützung
Beim Bundesparteitag der FDP waren mit Dieter Kleinmann, Josef Rack und dem Landtagsabgeordneten Daniel Karrais gleich drei Vertreter aus dem Kreis Rottweil vor Ort. Obwohl aufgrund der Bahnstreiks die Anreise schwierig war, konnten die Rottweiler an den Vorstandswahlen teilnehmen. Die drei Delegierten freuten sich vor allem über die Wahl des Landesvorsitzenden und Parlamentarischen Staatssekretärs Michael Theurer in das für strategische Entscheidungen wichtige Präsidium des Bundesvorstands.
Bei der Debatte eines Dringlichkeitsantrags „Smarter Klimaschutz statt Angriff auf das Eigentum“ brachte sich der Klimapolitiker Karrais in die Debatte ein. „Klimaschutz gelingt nur, wenn wir die Leute mitnehmen und nicht, wenn wir sie verprellen. Das Gebäudeenergiegesetz darf in der jetzigen Form nicht den Bundestag passieren“, sagte der Umweltausschussvorsitzende in der Debatte. In dem mit großer Mehrheit beschlossenen Antrag fordern die Delegierten mehr Offenheit für unterschiedliche Heizungstechnologien und vor allem schonendere Übergangsfristen. „Der Gebäudesektor ist einer der größten CO2-Emittenten. Da müssen wir tätig werden. Es ist aber auch gleichzeitig der privateste Bereich der Menschen in unserem Land. Darum dürfen wir Eigentümer und Mieter nicht überfordern“, sagte Karrais. Vor allem wolle die FDP die Kommunen und Stadtwerke darin unterstützen, eine zukunftsfähige Energie- und Wärmeinfrastruktur aufzubauen. Gerade die kommunale Wärmeversorgung sei Karrais ein besonderes Anliegen in der Debatte gewesen. „Als Aufsichtsrat der ENRW kenne ich die großen Herausforderungen. Gleichzeitig muss das Stromnetz auf mehr erneuerbare Erzeuger und größere Stromverbraucher ausgelegt werden. Bei den in Rottweil stark verbreiteten Fernwärmenetzen muss ebenfalls der Umstieg von Gas auf erneuerbare Energiequellen gelingen. Ohne Unterstützung von Bund und Land klappt das nicht“, sagt Karrais hinterher, auch mit Blick auf die Diskussion um die Wärmeversorgung in der Rottweiler Innenstadt. Es sei nun abzuwarten, wie das Gebäudeenergiegesetz nach dem parlamentarischen Verfahren aussehe.
Bildunterschrift: Daniel Karrais, Josef Rack und Dieter Kleinmann freuen sich über die Wahl der Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger als stellvertretende Bundesvorsitzende. Im Gespräch unterhielten sich die Delegierten über die Finanzierung der Digitalisierung in den Schulen. Foto: Hoffmann